Montag, 7. März 2011

Leseproben aus „Die Rache der Finsternis“

Liebe rachsüchtige Psychopathen,

im Rahmen der bereits angekündigten Neuauflage von „Die Rache der Finsternis“ möchte ich euch, ihr kennt das ja schon, auch zu diese Vorhaben wieder einmal ein literarisches Aperitif darbieten, um eure Neugier ins Unermessliche zu steigern.

Finstere Grüße,
S.

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Menschen(s)kind(er)

Ich werde jetzt Scheiss produzieren.
Unmengen, dass ihr darin erstickt.
Vorgestern mit Gedanken, gestern mit Taten
Und heut werd' ich davon erzählen, auf dass ihr erschrickt.

Ich scheiss euch zu mit Worten.
Ja, heute scheisse ich aus dem Mund.
Folgendes tat ich gestern.
Folgendes tu ich kund:

Ich scheuchte Waisen in Minenfelder.
Verbrannte die letzten Redwood-Wälder.
Erschoss einen Vogel und erschlug eine Robbe.
Machte einen Kampfhund aus einer handzahmen Dogge.
Manipulierte die Nahrung, natürlich für Geld,
Für Mensch und Getier und den Rest der Welt.
Errichtete ein Schlachtfeld, wo ein Spielplatz war.
Skalpierte fünf Nerze und verkaufte ihr Haar.
Verdunkelte die Sonne, denn es war mir zu heiß.
Bündelte dann die Strahlen und es schmolz das Eis.
Kannte kein Mitleid mit einem hungernden Kind.
Schickte Ruß, Rauch und Asche in den säuselnden Wind.
Verletzte die Erde mit Schaufel und Spaten.
Bepflanzte und düngte mit Gift Gottes Garten.
Verleugnete den Holocaust.
Erdrosselte Sankt Nicolaus.
Verspeiste eine Kuh und ein ganzes Schwein.
Ließ einen Sterbenden mit sich allein.
Hab die Augen geschlossen beim Vernichten des Meeres
Und den Teufel beschworen für den Sieg meines Heeres.
Für Völkermord, Handys und die Gasrechnung
Kreierte ich MK ULTRA TV-Werbung.
Lebte als Made im Speck in einem Sauerstoffzelt
Und komponierte Lieder über das Ende der Welt.
Auf Säuglingsstationen gibt’s jetzt Chemotherapie
Zur Bekämpfung frühzeitlicher Blasphemie.
Kriegsgeheul statt Walgesänge.
Ein Päckchen Mordlust übergab ich der Menge.
Vergewaltigte zwei Mütter und die Kunst nebenbei.
Beschmierte dreißig Wände mit „Arbeit macht frei!“
Tanzte und lachte, als gäb es kein Morgen.
Soll’n doch die nächsten sich um die Welt sorgen.

Ein Haufen Scheiße kam aus meinem Mund.
Ich erzählte euch, was ich gestern tat.
Übermorgen kann ich euch wieder davon berichten,
Denn morgen üb’ ich erneut an der Welt Verrat.

Ach, wie gut, dass niemand weiß,
Dass ich homo sapiens heiß.

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Mottenstern

Auf 7 Krokodilen ruht die Welt,
Die dunkle Scheibe, hier abgestellt,
Verbraucht, überwuchert, krank, halbtot,
Lechzend nach dem Morgenrot.

Planet der Motten, in Eisenketten,
Bestrebt, den Parasit zu retten,
Unter den Flügeln totes Land,
Wurde zum Kriegesgebiet ernannt.

Die Warnsignale wurden übersehen.
Wie Sträflinge im Einklang gehen.
Nein, fliegen habt ihr längst verlernt.
Und euch von eurem Selbst entfernt.

In Kolonien auf der Reise
Sucht ihr nach bess’rer Art und Weise
Euch heimatlos zu vermehren
Und falsche Götter zu verehren.

Blind sucht ihr das Himmelszelt.
Taub durchstreift ihr die Mottenwelt.
Überhört das Flüstern im Jerichoturm.
Ignoriert die Schreie im Wüstensturm.

Ihr Motten sehnt euch nach dem Licht.
Doch Finsternis hat mehr Gewicht
In einer Welt, die im Sterben liegt,
Von euch erniedrigt und besiegt.

Nun klagen die 7 Krokodile an
Die Mottenfrau und auch den Mann,
Die man im Keim ersticken muss
Mit viel Hingabe und Genuss.

Freitag, 11. Februar 2011

Heute: Veröffentlichung!

An alle Leseratten,

da ist es!
„Fräulein Agonie erwachte, als Jüngling Kraft im Sturm erlosch“ hat es – nach langem Kämpfen, Bangen, Hoffen – nun doch endlich in den Handel geschafft.
Unzensiert!

Ihr erhaltet es über den regulären Buchhandel, das Re Di Roma-Verlagshaus, Amazon.de und diverse Online-Shops.

Hier noch einmal in aller Kürze die Eckdaten zum Buch:


Genre
Anthologie/Kurzgeschichten
Preis
13.95 €
ISBN
978-3-86870-257-6
Erscheinungsdatum
11.02.2011
Seitenanzahl
166
Verlag
Re Di Roma

Solltet ihr es über meine MySpace-Seite ordern wollen, kostet es inkl. Versand 14,00 €. Schreibt mir einfach, ich melde mich dann bei euch.

Unzensierte Grüße,
S.